Neues Buch Was gegen Nervensägen bei der Arbeit hilft

In seinem neuen Buch "Sorry, ihr nervt mich jetzt alle!" beschreibt Sachbuchautor Attila Albert, wie man sich gegen verschiedenste Arten von Nervensägen wehrt. Er gibt Tipps und Lösungen, um besser mit nervigen Zeitgenossen im Job umzugehen.

Sachbuchautor Attila Albert hat ein Buch über Nervensägen geschrieben. - © Tyler Ramsey

In einem Unternehmen arbeiten die verschiedensten Menschen zusammen und oft kommen sie gut miteinander aus. Dennoch gibt es Fälle, in denen Menschen sich nicht so gut mit Kollegen oder mit dem Vorgesetzten verstehen. Attila Albert beschäftigt sich in seinem launigen Buch "Sorry, ihr nervt mich jetzt alle!" mit allen Arten von Nervensägen. Er erläutert, welche Typen es gibt und wie trotzdem ein friedlicher Umgang mit ihnen möglich ist.

Im Laufe der vergangenen 50 Jahre ist die Bevölkerung in Deutschland um knapp sechs Millionen Menschen gewachsen. Mehr Menschen müssen auf demselben Platz zusammenarbeiten und miteinander auskommen. Im Schnitt haben laut dem Autor die Angestellten rund 30 Prozent weniger Platz als vor 15 Jahren. Ebenfalls erläutert Attila Albert, die Menschen seien "individualistischer" geworden und haben "höhere Ansprüche". Durch die Modernisierung der Arbeit ist der Mensch immer erreichbar und dadurch entsteht in Kombination mit weniger Platz und höheren Ansprüchen schneller Stress.

Zahl der Nervensägen gestiegen

Laut Attila Albert ist die Anzahl der Nervensägen also mit der Zeit gestiegen. Höfliches Benehmen bis hin zu angemessenem Anstand sind zugleich Tugenden, mit denen sich die heutige Bevölkerung schwertut. Zur Wahrheit gehört allerdings auch die Einsicht,dass man selbst bisweilen auch eine Nervensäge sein kann.

Und wie können sich speziell Handwerker gegen Nervensägen wappnen, seien es nun Kollegen oder Kunden? Attila Albert rät zu "Empathie, also verstehen, was den anderen motiviert". So sei es möglich, "angemessener und gezielter reagieren". Viele Menschen glaubten heute, es ginge ständig nur um sie, sagt Attila Albert. "So tun sie sich schwer damit, auf andere Rücksicht zu nehmen – vom höflichen Benehmen über maßvolle Erwartungen bis zum Anstand, etwa Rechnungen pünktlich zu bezahlen."

Schlaffe Zögerer und verbissene Rechthaber

Sieben Typen von Nervensägen hat Attila Albert identifiziert. Mit schlaffen Zögerern etwa solle man sich nicht weiter befassen, schreibt er. Er plädiert prinzipiell für eher höfliche Lösungen, um mit Nervensägen gut zusammen leben zu können. Abgesehen von der Strategie, einfach mal zu sagen, wenn einem etwas nicht passt - oder ruhig auch kühl zu reagieren. Nicht zu vergessen ist auch die Methode, abgehobene Welterklärer zu mehr Empathie zu ermutigen oder selbstgerechten Weltverbesserern die Verantwortung für ein Projekt zu übertragen, damit sie Kompromisse eingehen müssen. So kämen sie in eine Situation, in der sie nicht nerven könnten, schreibt Attila Albert.

Sollte man sich mit seinem Vorgesetzten nicht verstehen, so zeigt Attila Albert als mögliche Lösung, ihm einfach zuzuhören und ihn reden zu lassen oder ihm zuzustimmen. Dadurch werde dem Gegenüber das Gefühl der Zustimmung vermittelt. Er rät dazu, "sich nicht ewig damit aufzuhalten, nach idealen Chefs und Kollegen zu suchen, die es nie gibt".

Ungerechtigkeiten hinnehmen

Laut Attila Albert gibt es auch Nervensägen, die nach einer Zeit von selbst aufgeben. Sie erleben "unweigerlich", dass sich eine Aussage auch gegen sie selbst richten kann. Alles beruhe auf Gerechtigkeit, so der Autor. Er erwähnt auch, dass der Mensch mit der Zeit an Erfahrung gewinnt und so lernt "zeitweise Ungerechtigkeiten gelassener hinzunehmen und einfach abzuwarten".

Attila Albert war lange als Journalist tätig, nebenbei studierte er Betriebswirtschaft und Webentwicklung. Heute ist er Sachbuchautor und Coach im Themenbereich Kommunikation. mar

Attila Albert: "Sorry, ihr nervt mich jetzt alle!" (224 S., 16 Euro) ist bei Redline erschienen. Hier bestellen.